Hallo Stephan,
bisher habe ich das Ganze nicht wirklich wissenschaftlich gehandhabt. Es hat funktiniert und ich war zufrieden. Ich habe nach dem Schriftverkehr mit Bernhard aber ein, zwei mal nachgemessen und paar Sachen festgestellt, die ich gerne hier reinstelle. Ich weiß leider nicht – da ich neu bin - ob und wie man hier Links oder PDF’s posten kann, sonst hätte ich was von der Landwirtschaftskammer NRW für’s Forum zu meinem Lieblingsdünger „Wuxal“. Ich tipp’s mal ab:
Manna Wuxal super
2% Carbamid, 2,3% Nitrat, 3,7% Ammonium = 8% Gesamtstickstoff
8% Phosphat
6% Kalium
zusätzlich mit EDTA chealtierte Metallkationen + Borsäure
Leitfähigkeit der jeweiligen Verdünnungsgrade (mS/cm = EC)
0,5ml/l (0,05%) = 0,3
1ml/l (0,1%) = 0,5
1,5ml/l (0,15%) = 0,8
2ml/l (0,2%) = 1
10ml/l (1%) = 4
50ml/l (5%) = 18
100ml/l (10%) = 33
200 ml/l (20%) = 61
unverdünnte Düngerlösung (100%) = 272
Ich benutze Wuxal nahezu ausschließlich im Bereich von 1 – 2ml/l, was einem EC von 0,5 – 1 entspricht und hatte bisher keinerlei Probleme bei Amorphophallus damit. Da ich bei mir das Glück habe, sehr weiches und nahezu kalkfreies Leitungswasser zu haben, liegt auch der pH-Wert der fertigen Lösungen, auf Grund des bereits leicht sauer reagierenden Düngers, immer im Bereich von ca. 6. Mit der 1ml/l-Lösung ist, wie Bernhard bereits richtig „gecopy-pasted“ hat, auch ein dauerhaftes Gießen möglich, ohne das es zu Schäden an den Pflanzen kommt.
Bei der Messung des überschüssigen Gießwassers im Untersetzer ist mir aufgefallen, dass das Wasser mit einem EC von 1,424 und einem pH=5,73 im idealen Bereich liegt, wenn auch bereits saliner als die Düngerlösung selbst. Ich denke hier handelt es sich um die bereits erwähnte Anreicherung von Salzen, die aber, wie die Messung zeigt, offenkundig mit dem Gießwasser ausgeschwemmt werden. Auch der pH-Wert ist leicht in den sauren Bereich abgerutscht, was als Grund das Vorhandensein und den graduellen Abbau bzw. die Aufnahme des Carbamats sowie des Ammoniumnitrats hat.
Ich bestehe zwar nicht auf irgendeinen wissenschaftlichen Anspruch, zumal ich nur eine Hand von Messungen gemacht habe, aber alles in allem habe ich normale und pflanzenverträgliche Werte erhalten. Hinzu
kommt noch, das Wuxal mit EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) überchelatiert ist, d.h. selbst in einem suboptimalen pH-Bereich sollten Pflanzen noch bestens in der Lage sein entsprechende Ionen aufzunehmen. Optisch lassen sich dahingehend auch keine Mangelerscheinungen o.ä. feststellen. Der einzige Unterschied ist, wie du mit dem genialen Bild bereits selbst gemacht hast, das Wurzelwachstum.
Und was das Sphagnum angeht, so würde sich das bei mir nicht lohnen. Seramis hält derart viel Wasser, dass ich ohnehin nur alle 7 – 10 Tage gieße, je nach Temperatur. Bereits einige Kornlagen unter der Oberfläche ist es nach dem Zeitraum immer noch feucht genug, dass sich feine Wurzeln ausbilden. Zudem würde mir die Idee nicht gefallen, etwas organisches in nasses Tongranulat zu mischen, da ich damit wieder das Risiko der Fäulnis eingehe. Wie Bernhard ebenfalls „gecopy-pasted“ hat, habe ich einmal rund ein Drittel meiner Erdmischung mit Seramis versetzt + 10% Sand + ca. 55% Einheitserde, was gut funktioniert hat. Da ich jetzt aber bei reinem Tongranulat bin und das Resultat noch besser finde, steige ich nicht so schnell wieder auf organische Komponenten um.
Beste Grüße,
Simon