Titanophile,
kann mir jemand sagen, ob ich den folgenden Text schon einmal irgendwo eingestellt habe???
(Ich habe ihn im Sept 2007 geschrieben und gerade in einem Unterordner gefunden. )
Schreibt bitte fleißig Korrekturen...... :icon_wink2: und natürlich Eure eigenen Erfahrungen.
Ob die links alle noch gültig sind, muß gleich noch einmal überprüfen.....
Vorwort:
Es gibt viele Pflegeanleitungen, wobei die des Bot Garten in Bonn sicher die
ist, die sich den optimalen Bedingungen zu nähern versucht, vor allem bei
der Temperatur.
Auch für die optimale Erde gibt es einige Rezepte; die Bonner Erde
funktioniert unter deren Bedingungen gut, ist meiner Meinung nach aber für
die meisten Pflegebedingungen nicht durchlässig genug; die Pflanzen stehen
dann evtl. manchmal zu lange zu naß. Daher nehme ich auch meine Erdmischung
(Rezept und link weiter unten).
Herkunft:
Sumatra, also recht äquatornah, was aber nicht heißt, daß die Pflanze einen
strengen 12-Stunden-Tag (Belichtung) braucht, sondern sie kommt mit den
deutschen Tageslängen auch zurecht....
Standort:
In der Heimat an Waldrändern und auf Lichtungen; d.h. es ist keine
Schattenpflanze und braucht für einige Stunden sicher Sonne.
Im Haus kann sie sicher am Südfenster stehen, ohne daß sie zuviel Licht
abbekommt. Draußen müßte sie sicher im Halbschatten stehen (so fern die
Nachttemperaturen das zulassen.....)
Temperatur:
Optimal sicher tropisch, d.h. wie auf der Bonner Seite
(
http://botgart.uni-bonn.de/o_samm/amor96.html ,
http://botgart.uni-bonn.de/o_samm/amor.html ,
http://botgart.uni-bonn.de/o_down/ku_amorpho.zip) beschrieben, 24 - 34 °C.
Aber Wohnzimmertemperatur reicht sicher auch.
Dabei wäre sicher wichtig, daß der Topf nicht auf einer kalten Fennsterbank
steht, da die Temperatur im Wurzelbereich sehr wichtig ist und auf einer
kalten Fensterbank leicht unter Raumtemperatur fällt.
Amorphophallusverrückte stellen ihre Pflanzen daher auch schon 'mal auf eine
Heizmatte (Terrarienbedarf oder BioGreen Heizmatte).
Wenn unter der Fensterbank ein Heizkörper ist, sind die Überlegungen auch
eher hinfällig.
Substrat/Erde:
Ich nehme das hier:
je 1/3
- Einheitserde P (60 % wenig zersetzter Weißtorf, 40 % Ton; 1,5 g Volldünger/Liter)
(
www.einheitserde.de/produkte/einheitserde.html )
- Perlite (
http://www.perlite.de/industrie/Perlite_im_Gartenbau.html )
- Holzkohle 2-4 mm (
www.holzkohle.de/default.htm )
Substrat-links dazu:
http://www.malesiana.com/html/aroids_pg10.htm
edit 11.12.2012:
link funktioniert nicht mehr, daher
http://web.archive.org/web/2006030420404…aroids_pg10.htm
oder als Bildchen
http://www.amorphophallus-forum.de/viewtopic.php?t=123
http://www.baumfarn.at/treefern/viewtopic.php?t=1561
Ähnliche Erden wie Einheitserde gibt es auch von Compo oder Floragard, wobei
dort darauf eachtet werden sollte, wie hoch der Tonanteil ist.
Gießen:
Nie ganz austrocknen lassen.
Eher feucht als naß,
obwohl durch das durchlässige Substrat ein Vergießen fast nicht möglich ist,
wenn darauf geachtet wird, daß nie längere Zeit viel Wasser im Untersetzer
steht.
Durch das lockere Substrat trocknet die Erde andererseits auch rasch aus, so
daß man natürlich regelmäßig gießen muß.
Düngen:
Die Bonner Experten düngen 1 x wöchentlich mit 0,3 % Wuxal super
(N+P+K=8+8+6), im Winter alle 3 Wochen.
Für den Hausgebrauch ist wichtig, daß überhaupt gedüngt wird. Es ist sicher
jeder Grünpflanzendünger, auch die billige Pulle aus dem Supermarkt
geeignet.
Ich selber nehme in der Regel Flory 3 (15+10+15) oder Hakophos spezial (
16+8+22+3 ) oder gerade im Sommer Flory 1 (20+5+10+2).
Ich dünge idR bei jedem Gießen mit 0,07 % (0,7g/L Gießwasser) oder, wenn ich
das vergesse, entsprechend auch einmal mit 0,2 %.
Die Bonner weisen noch darauf hin, daß das Düngen natürlich eingestellt
wird, sobald das Blatt anfängt zu vergilben (siehe auch Ruhezeit).
Mit der Ernährung wird wieder begonnen, sobald das neue Blatt fast ganz
entfaltet ist.
Dünger-links:
http://www.euflor.de/ dort unter Profianwender/Flory Nährsalze
http://www.compo-profi.de/produkte/3232.php
Ruhezeit:
Die Titanenwurz bildet ja nur ein Blatt, unter dem als Speicherorgan eine
Knolle wächst.
Jungpflanzen machen häufig 3 -4 Blätter nacheinander, wobei die Folgeblätter
häufig 2 x so groß sind, wie die vorherigen.
Nach ca. 1 bis 2 Jahren tritt die erste Ruhezeit ein,d.h. das Blatt vergilbt
und es treibt nicht sofort eine neue Blattknospe.
Während der Ruhezeit braucht die Pflanze natürlich kein Wasser, da ja kein
Blatt mehr zum Wassertransport und für die Verdunstung da ist. Zudem sterben
die alten Wurzeln i.d.R. ab.
Das Substrat darf aber auch nicht völlig austrocknen, da die Knolle im
Extremfall dann anfängt auszutrocknen und ein neuer Austrieb verzögert wird.
Das Substrat wird im Idealfall also klamm bis leicht feucht gehalten.
Nach ein bis zwei Monaten wird endet die Ruhezeit und es treibt eine neue
Blattknospe aus. Zeitgleich wachsen auf der Oberseite rings um die Knospe
neue Wurzeln.
Solange das Blatt nicht entfaltet ist, verbraucht die Pflanze weiterhin kaum
Wasser, so daß nach wie vor nur wenig gegossen werden muß. Wenn das Blatt entfaltet ist,
wird wieder normal gegossen und gedüngt.
Aufgrund der tropischen Herkunft kennt die Titanenwurz natürlich keine
Jahreszeiten. Daher kann die Ruhezeit auch jederzeit beginnen. Gesteuert
wird das wahrscheinlich endogen durch Blattalter, Blatt- oder Knollengröße
bzw. das Verhältnis zwischen Blatt- und Knolle. Bei mir sind dieses Jahr ca.
2/3 der Knollen im Juli/August in Ruhe gegangen und fangen nun wieder an
auszutreiben.
Schädlinge:
Neben den Nematoden, vor denen die Bonner so eindringlich warnen, ist mir aufgefallen,
daß A. titanum recht empfindlich auf Blattläuse reagiert; die Stellen an denen die Läuse
saugen werden schnell gelb und bei kleinen Pflanzen kann das Blatt auch absterben.
Bekämpfen kann man die Blattläuse, wie auch andere saugende Schädlinge am besten mit Imidacloprid.
Dieser systemische Wirkstoff ist z.B. in Lizethanstäbchen oder Provado 5WG, wobei das letztere Granulat
das günstigsten Preis-/Leistungsverhältnis hat.
Andere Schädlinge sind mir noch nicht aufgefallen.
So, ich glaube, das ist das Wichtigste......
Happy growing, Bernhard.