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Dienstag, 22. August 2023, 00:26

Amorphophallus rayongii - Blattstecklingsvermehrung

Hallo in die Runde,

zur Übung und als Experiment zur Blattstecklingsvermehrung habe ich mir vor einiger Zeit die damals vier gleichzeitig vitalen Blätter meiner Amorphophallus rayongii genommen und ein Paar Segmente abgetrennt.

Hier mal Vorgehen und Entwicklungen...:


28.10.22 - Schnitt von drei ausreichend groß erscheinenden Blattsegmenten.
Als Bewurzelungshilfe habe ich nach einigen guten Erfahrungen auch hier ein Pulvergemisch mit 1 % Indolbuttersäure in Neudofix Wurzelaktivator angewandt; Leicht befeuchtete Schnittstelle in einem separaten Gefäß gut 2 cm in das Pulver stecken und 2 mm oberhalb der nun dichten Schnittkante entlang neu schneiden. Etwaigen Pulverüberschuss schüttelte ich in die kleine Menge Wasser zum folgenden Angießen der Stecklinge.
Als Substrat nahm ich zuvor hitzesterilisierte Progton Lightmix-Mischung mit Beimengung von Sand, Perlit und Vermiculite. Je direkt um den Steckling und auf die Oberfläche eine Schicht Vermiculite - denn schien mir Vermiculite bisher sehr gut die Feuchtigkeit zu halten, ohne aber zu übernässen.
Gestellt wurde der Topf in mein Tropenterrarium zwischen diverse Selaginella: Min. 80 % Luftfeuchtigkeit und tags 25 - 30 °C, selten im Sommer bis 35 °C (nachts 22 - 27 °C).

01.12.2022 - Erkennbar werden die sich bildenden Verdickungen in den größeren "Blattachseln" - Es lässt hoffen.

14.01.2023 - Aus der Vermutung heraus, dass sich Wurzeln gebildet haben und da die (bisher immerhin nicht weggegammelten) Stecklinge in zwei von drei Fällen eine leichte Veränderung der Grünfärbung hin zum Gelb erkennen ließen (alle zogen die folgenden 3, 4 Wochen tatsächlich ein), grub ich mal nach...und alle verfügten über vitale Wurzeln und sich verdickendes Knollengewebe.
Nach dem Topfen folgte der Einzug der Blattteile oberhalb des Substrates und von da an standen die Stecklinge bei Raumbedingungen, ab und an leicht angefeuchtet.

13.08.2023 - Die erste Am. rayongii öffnet das Blatt und auch die anderen beiden Knollen machen Anstalten, eines zu bilden.

...ob der Tatsache, dass Am. rayongii ohnehin Tochterknollen ausbildet, ist die Blattstecklingsvermehrung natürlich nicht allzu notwendig - Ziel dieser Übung war und ist viel eher, die Bedingungen für zukünftige Stecklinge anderer Arten zu optimieren und auch, heraus zu finden, ob diese Art generell über Blattstecklinge vermehrbar ist.

In diesem Sinne gutes Wachstum und frohe Ernte...

RFH
»Robert« hat folgende Bilder angehängt:
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2

Dienstag, 22. August 2023, 09:53

Hallo Robert/RFH,

da hast Du ja alles richtig gemacht.... :icon_thumbs1:

Der Aufwand mit dem Substrat ist eventuell nicht nötig - reines Perlite oder Seramis müsste es auch tun...

rayongii ist als Art, die Blattbulbillen macht (*siehe edit), sicher prädestiniert, auch über Blattstecklinge vermehrbar zu sein und könnte nun in die Liste aufgenommen werden - A. Spezien, die sich durch Blattstecklinge vermehren lassen

hier noch ein link für alle, die den Beitrag noch nicht kennen: How to : Vermehrung durch Blattstecklinge

Happy propagating, Bernhard.

Edit *
meine Annahme, dass rayongii Blattbulbillen macht, habe ich aus dem dritten Bild von Robert geschlossen...
ABER: es gibt anscheinend keine Beobachtung dazu an rayongii in Kultur oder am Standort (der ja wohl mittlerweile zerstört ist) - von daher war meine Annahme etwas voreilig; die Bildung von einer Blattbulbille auf Roberts Foto ist dann wohl eher der Indobuttersäure geschuldet...

3

Sonntag, 31. März 2024, 22:33

...und nun ein kleines Knöllchen...

Hallo nochmal,

wo ich beim Sortieren der Boxen mit neu treibenden Knollen eben wieder auf diese etwas Vergessene stieß;
Hier als ein kleines Update ein Photo von einer der Blattstecklings-Knollen der Amorphophallus rayongii.

Ja, die Art bildet auch Tochterknollen - Als kleines 'Good-To-Know' und als eine Übung zur vegetativen Vermehrung der Titanen dennoch ein schöner Verlauf des Versuchs.

Im Folgenden geht es immer mal wieder der ein oder anderen (sonst schwieriger vermehrbaren) Art mit dem Skalpell an das Laub...
Als Substrat werde ich dann aber auf Perlite oder Seramis mit auch mal etwas Sphagnum zurück greifen - Dank an Bernhard, für den Hinweis.

Grüße und weiter gutes Gedeihen


Robin
»Robert« hat folgendes Bild angehängt:
  • 20240331_220212.jpg

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