Knollenfans,
ich hatte als mögliche Erklärung für die Größe von Typhonium venosum 'Indian Giant' einmal angedeutet, daß der Klon eventuell tetraploid im Gegensatz zur kleinen (diploiden) Normalform sei.
Von Tony Avent (Plant Delights Nursery) kam noch die Information, daß 'Indian Giant' kein Klon, sondern ein Stamm, d.h. eine Population phänotypisch einheitlicher Pflanzen, ist, die generativ vermehrt wurde.
Ich habe schon im vorletzten Hebst die Normalform, meinen 'Indian Giant'-Klon und die unter T. nubicum verbreitete Form mittels Durchflußzytometrie untersucht.
Kurz erläutert wird mit dieser Methode nach Anfärbung der DNA der DNA-Gehalt der Zellkerne gemessen. Die Messungen werden dann in einer Häufigkeitsverteilung dargestellt, wobei der erste peak den DNA-Gehalt der Zellkerne in der G1-Phase wiedergibt. Dies entspricht Zellen mit dem „normalen“ Chromosomensatz der somatischen Zellen. Der zweite, kleinere peak gibt den DNA-Gehalt der Zellen an, die sich G2-Phase befinden; die Zellen haben nach der Replikation der DNA also den doppelten DNA-Gehalt bis zur Teilung der Zelle.
Die Grafiken unten zeigen von oben nach unten die Ergenisse der Messungen von T.v. ’Laos’ (meinem Klon mit den normalen, kleinen Blättern und Knollen), T.v. ’Indian Giant’ und der T. nubicum.
Die drei Klone unterscheiden sich (im Rahmen der Meßungenauigkeiten) nicht im DNA-Gehalt und haben daher wohl die gleiche Ploidiestufe.
Da ich keine Chromosomenzählung gemacht habe, kann ich nichts über die Chromosomenzahl sagen; laut Literatur soll sie bei T. venosum 2n=2x=26 sein.
Wenn 'Indian Giant' die doppelte Ploidiestufe der Normalform hätte, müßte der G1-Peak etwa bei Kanal 100 und der G2-peak etwa bei Kanal 200 liegen.
Happy growing, Bernhard.