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1

Donnerstag, 22. November 2012, 11:08

"Semihydro" / Sumpfkultur / Kokossubstrat

Hallo,

ich wollte hier mal über meine Erfahrung mit Kokossubstrat und "alternativen Gießmethoden" schreiben.

Den Thread finde ich nicht mehr, aber es hatte mich hier einmal jemand gewarnt, Kokossubstrat sei schlecht geeignet, weil es keine Nährstoffe freigibt, oder so ähnlich.

Ich habe vor ein paar Jahren quasi alle Pflanzen nur noch in Kokos ("Kokosnöt" von Ikea) gemischt mit Perlite und/oder Sand oder anderen Zusätzen je nach Pflanze gepflanzt, da in normaler Erde bei mir immer Trauermücken kamen.

Tatsächlich hat sich die Warnung bewahrheitet, denn nach einem Jahr in dem Substrat waren die Knollen praktisch genau so groß wie vorher, teilweise kleiner. Ich habe aber auch sicher zu wenig gedüngt.

Jedenfalls habe ich in diesem Jahr dann bei jedem Gießen gedüngt und aus Bequemlichkeit und Untersetzer-Mangel standen alle kleinen Amorphos in einer Wanne, wo ich dann direkt das Wasser eingefüllt habe, so dass alle Töpfe sich vollsaugen.
Lange Rede kurzer Sinn: Das Düngerwasser blieb oft über eine Woche in der Wanne, so lange bis alles aufgesaugt oder verdunstet war. Die Pflanzen hatten also fast permanent nasse Füße. Ich hatte überraschenderweise keine Verluste und es zeigte sich erstmals ein Zuwachs bei den Knollen!

Ich vermute, dass es nur geklappt hat, weil das Kokoszeug praktisch nicht verrottet. Bei normaler Blumenerde hätte die Staunässe sicher zu Fäulnis früher oder später geführt. Was meint ihr?
Gruß,
Christian

2

Donnerstag, 22. November 2012, 18:10

Naja, kommt natürlich auch drauf an wie hoch das Wasser steht. Wenn der Wasserpegel die Knollen nicht erreicht, bekommen sie durch das lockere Kokossubstrat sicher genug Luft. Experiementier doch mal mit Wald- oder Gartenerde, vielleicht mit Kokosfasern vermischt, da gehen bestimmt auch keine Trauermücken rein und die Knollen wachsen viel mehr.

3

Donnerstag, 22. November 2012, 18:14

Hallo,

richtig. Kokos kann keine Nährstoffe speichern und auch nicht,wie Erde, den pH Wert des Bodens puffern.
Kokos verzeiht also keine Überdüngungen.

Die Kokosziegel,die man bei ebay und co. bekommt,sind alle ungepuffert. Somit kann das Substrat den pH wird nicht ausgleichen.
Dafür gibt es ein Hilfsmittel. Es nennt sich Canna CoGr Buffering Agent Durch diese Mittel binden sich Kalium, Calzium und Magnesium Ionen an das Kokos. Somit kann das Kokos dann im gewissen Maße den pH Wert ausgleichen. Diese Mittel gibt man in die Lösung, in der man den Block aufweicht. In der Regel ist das Wasser, Dünger und Mykorrhiza

Bei Kokos ist es wichtig,dass man mit jeder Bewässerung düngt,damit der Nährstoffpegel immer gleich bleibt.
Das Substrat sollte auch nie austrocknen.
Man sollte außerdem nach dem Drain to waste Prinzip vorgehen.


Also immer soviel gießen,dass mindestens 20 % des Gießwassers unten wieder aus dem Topf kommt. Damit spült man überschüssige Salze aus dem Topf.
Das heraus geflossene Wasser wird dann weg gekippt.
zusätzlich 1 mal im Monat mit Regenwasser bzw. Umkehrosmosewasser den Topf spülen und danach gleich Düngerlösung in den Topf gießen.

Da in dem Kokos Substrat keine oder kaum Mikroorganismen leben, empfiehlt sich, das Substrat vorher mit Mykorrhiza zu beimpfen. Und da dort kaum Bakterien in dem Substrat sind muss man ebenfalls nachhelfen,damit abgestorbene Pflanzenreste abgebaut werden. Dafür gibt es ein Enzympräparat, was dann aus den abgestorbenen Pflanzenteilen, Pflanzenzucker produziert.

Wenn man es ganz genau haben will, muss man den pH Wert der Gießlösung jedes mal anpassen. Zu saures Gießwassser und die Nährstoffaufnahme wird behindert und bei zu basischem Wasser ebenfalls.

Düngen sollte man bei Kokos mit hochwertigen Nährsalzen. Biodünger sind auf Kokos ungeeignet. Diese müssen erst von den Bodenbakterien pflanzenverfügbar gemacht werden. Und da in Kokos keine Bodenbakterien sind, funktioniert der Dünger nicht.
Hydrodünger sind da bestens geeignet.

Wenn du dich über den Anbau auf Kokos belesen willst, dann solltest du mal einen Ausflug in die Literatur der Cannabis Bauern wagen. Ich habe mir darüber auch ein Buch gekauft.


Ich werde aber nächste Saison einen etwas anderen Weg einschlagen.
Ich habe 2 kleine maxwellii Knollen. Die eine topfe ich in normale Einheitserde und die andere in mein Kokosgemisch. Dann kommen beide im Sommer raus. Mal sehen, ob das was wird. Mein Ziel ist es, aus Kokos ein Substrat ähnlich der Einheitserde zu kreiren.

Ich mische mir Tonmineralien mit in das Kokos. Genauer gesagt , Bentonit. Das hat eine Pufferwirkung. Somit müsste man rein theoretisch auch aus kokos eine speicherfähige Erde bekommmen.

MfG

Stephan

4

Freitag, 23. November 2012, 16:59

Hallo Stephan,

wen Du ca 30 % Bentonit untermischst, hast Du ja in Etwa das, was Einheitserde eintspricht.
Ich habe noch nie Kokossubstrat gehabt, aber ich habe da so meine Vorbehalte, was die Strukturstabilität angeht. Ich stelle mir das ähnlich wie stark zersetzten Schwarztorf vor und das ist ja genau der Nachteil gegenüber wenig zersetztem Weißtorf.

Vielleicht kannst Du einmal eine Makroaufnahme des Kokossubstrates einstellen......

Happy growing, Bernhard.

5

Freitag, 23. November 2012, 17:50

Puhh das wird schwer mit dem Iphone :D

Das ist von der Struktur auf jeden Fall grober,als die ED 73.

Ich nutze dieses Substrat :

Cocopack 50/50

Man kann auch den hier nehmen : Growbag

Dort kannst du auch das Substrat sehen. Ich mische da zusätzlich noch lange Kokosfasern zu .
Der pH Wert von der Cocoserde liegt ohne Beimischung bei 5,3 – 6,5.


Dann werde ich wohl für meinen Versuch 10 % Wurmhumus mit einmischen,damit Leben in den Boden kommt und dann noch 15% Bentonit und 15% Vermiculit.


Zu dieser Grundmischung werde ich noch Pinienrinde,Pflanzenkohle und Perlite mischen


@Bernhard : Kokosfaser ist sehr Strukturstabil. Man kann es sogar mehrere Jahre nutzen. Einfach nur die alte Erde mit dem Enzympräparat behandeln und somit werden alte Wurzelreste zu Zucker umgewandelt.

6

Freitag, 23. November 2012, 18:12

Ich verstehe nicht ganz warum man so einen Aufwand mit Kokossubstraten betreiben sollte. Pflanzen gedeihen doch viel besser in einer natürlichen Erde. Ist es denn so schlimm ein paar Mikroorganismen im Boden zu haben? Eher das Gegenteil! Früher wurde auch im Gartenbau vielmehr auf Kompost oder Mutterboden gesetzt. Der Trend zu leichten Kokos und Torfsubstraten erhöht nur den Einsatz mineralischer Dünger. Sie sind aber schön leicht und immer gleich in ihren Eigenschaften, deshalb verwendet man sie vor allem in der Produktion.

7

Freitag, 23. November 2012, 20:32

Ganz einfach. Der ganze Kompost Mist und die Baumarkt Erden sind einfach nicht strukurstabil. Habe ich jahrelang Probleme gehabt.

Seitdem ich Einheitserde nutze, klappt das super.

Kokos ist billiger und einfacher zu bekommen, als Einheitserde. Außerdem kann man die Ziegel leichter verstauen, als solch 50 oder 70 Liter Säcke

8

Samstag, 24. November 2012, 18:26

Hallo Stephan,

danke für die links und ich muß gestehen, daß mich das nun doch neugierig macht.
Die Kokosszene scheint dazu gelernt zu haben.... ;-)

Gerade diese groben, langen Fasern, die mit den Kokoschips gemischt sind, finde ich sehr interessant; auch die Pflanzenkohle des selben Anbieters wäre evtl eine gute Alternative zum mühsamen Zerklopfen von Grillkohle.

Happy mixing, Bernhard.

9

Samstag, 24. November 2012, 20:58

Ja die Firma, wo es die Pflanzenkohle gibt, ist sehr interessant. habe mir da mehrere Sachen zum testen bestellt

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