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Montag, 14. Oktober 2019, 15:19

Ruhezeit brechen

Hallo zusammen!
weiß jemand ob yunnanensis oder konjak eine mindest Ruhezeit haben? Oder kann man sie gleich nach dem Einziehen neu topfen, gießen und warm stellen und die treiben wieder aus?
Gruß Tom

2

Montag, 14. Oktober 2019, 17:19

Hallo Tom,

also, zumindest meiner Erfahrung nach hast du da keine Chance. Bei mir treiben konjacs meist erst aus, wenn zahlreiche Andere schon von der Ernte reden...also sehr spät, warum auch immer.

Ich habe aus dem daraus resultierenden Platzproblem im Herbst schon alles mögliche ausprobiert, um sie zeitig zum austreiben zu bringen, bislang ohne Erfolg. Leichte Wassergaben, eintopfen oder auch warm stellen, zeitweise alles miteinander kombiniert...Ergebnis: ich habe immer wieder Knollen durch Fäulnis verloren.

Es ist und bleibt, zumindest bei mir, immer ein Geduldsspiel, das ich oft genug verliere. Andererseits denke ich, das die Ruhephase für die Pflanze enorm wichtig ist, wie bei Anderen eine kühle Phase, Frist oder dergleichen, damit sie umso kräftiger wieder kommen.

Doch ich muss dazu sagen, das ich erst seit wenigen Jahren dabei bin. Vielleicht hat ja jemand Anders ganz andere Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße, Ralf

3

Dienstag, 15. Oktober 2019, 11:00

Hallo Tom,
gießen und warmstellen reicht evtl. nicht, ich hab heuer eine haematospadix und gallaensis nicht zum Austrieb bewegen können, obwohl sie genau wie die anderen Amorphophallus behandelt wurden (Temp / Feuchte). A. yuloensis hatte mal eine 3-jährige Ruhe eingelegt...
Michael

4

Mittwoch, 16. Oktober 2019, 11:22

Hallo in die Runde,

darüber wurde schon oft diskutiert, aber meineswissens gibt es da keine fundierten Erkenntnisse.
Nicht einmal, ob es bei konjac eine echte Ruhe ist, bei der der Austrieb durch was auch immer gehemmt wird.

Bei vielen Pflanzen spielt Abcisinsäure eine Rolle, die den Austrieb von vegetativen Knospen hemmt und die abgebaut werden muss, damit die Knospe austreiben kann.
Dabei können verschiedene Faktoren wirken, wie Temperatur (Kälte (Vernalisation), Wärme, Tageslänge, Ethylen usw.)

Was da bei konjac ausschlaggebend ist, weiß ich nicht.
Ich habe auch keine Literatur darüber gefunden.

Der Effekt einer 1-monatigen Belichtung der Knollen von Amorphophallus muelleri wurde hier untersucht:
https://rjls.ub.ac.id/index.php/rjls/article/view/142
Der Artikel kann als pdf heruntergeladen werden....
Das Fazit scheint zu sein, dass eine Belichtung der Knollen den Austrieb fördert.

Für konjac würde ich dann zusammenfassen, dass die Knollen hell und warm gelagert werden sollten, um einen möglichst frühen Austrieb zu erreichen.
Um den Einfluß von Gibberillinsäure und Ethylen (siehe links unten) noch einmal genauer zu untersuchen, müsste man noch einmal weitere Versuche machen.

Lest auch hier einmal nach:
http://www.amorphophallus-forum.de/wecke…us-f26/t391-f47
A. yuloensis schläft noch

Eigenartig, dass man dazu nicht mehr bzw keine verlässlichen Angaben findet....

Unhappy, Bernhard.

5

Mittwoch, 16. Oktober 2019, 21:00

Vielen Dank für die Antworten, Bemerkungen und Ideen! Ich hatte ja gehofft das mir einer schreibt, dass ich die nur bei 5°C 2 Wochen lagern muss und dann kann ich die bei 30°C antreiben und die kommen innerhalb von 3 Wochen...nix wars. Ich werde mal was testen....
Bernhard: bei dem englischen PDF brauche ich etwas länger!
Gruß Tom

6

Donnerstag, 17. Oktober 2019, 08:49

Welchen Effekt die Belichtung der Knollen hat, kann ich nicht sagen, da mit der Vergleich fehlt. Dass Knollen reagieren zeigt die Bildung von Chlorophyll durch Licht bei den hellen Knollen, in den Bildern consimilis. Ich vermute, dass das bei dunklen Knollen ähnlich sein wird, nur sieht man's nicht.
Die Knolle auf den Bildern lag ca. 10 Tage offen nach der Ernte, die Veränderung ist gut zu sehen.
Michael
»musa« hat folgende Bilder angehängt:
  • k IMG_3323 copy.jpg
  • k IMG_3328 copy.jpg

7

Donnerstag, 17. Oktober 2019, 18:39

Hallo Tom,

den englischsprachigen Artikel brauchst Du nicht mühsam durchzulesen....

In Stichworten:

Die Knollen wurden einen Monat belichtet mit 0, 8, 12, 16, 20, 24 Stunden/Tag bei 400 lux; danach wurde gepflanzt (oder getopft).

Gegenüber der Dunkelvariante (0 h Belichtung) stieg die Knospenhöhe und der Knospendurchmesser in allen Varianten (mit einer leichten Streuung, die aber statistisch nicht abzusichern war).
Dasselbe galt auch für andere Parameter (Blattstieldurchmesser, Blatthöhe, -durchmesser, Knollendurchmesser und -gewicht) bei der Ernte.

Als Fazit kann man eigentlich nur mitnehmen, dass die Belichtung gegenüber der Lagerung im Dunkeln Vorteile bringt.
Also eher hell und warm lagern, als dunkel und kühl.....

Happy growing, Bernhard.

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