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1

Freitag, 19. August 2011, 20:45

How to : Vermehrung durch Blattstecklinge

Hallo Amorphophallus Verrückte,

in Anlehnung an folgenden Beitrag im Exoten Forum : Vermehrung durch Blattstecklinge habe ich heute mein eigenes Experiment gestartet, um zu sehen, ob und wie es mit Blattstecklingen funktioniert.

Als Versuchskaninchen musste meine A. maxwellii herhalten.


Was brauchen wir :

- Perlit
- kleiner Blumentopf
- Skalpell oder sehr scharfes Messer
- Desinfektion ( ich habe 70%iges Isopropanol genommen)
- Stecklingspulver oder Gel
- Wurzelstimulator
- Glas mit Wasser
- Zimmergewächshaus
- Heizmatte
- Schneidebrettchen oder ähnliches
- Küchenpapier

Vorbereitung :

Bevor wir mit dem schneiden des Stecklings beginnen, muss als erstes das Schneidwerkzeug desinfiziert werden, um zu verhindern,dass der Steckling oder auch die Mutterpflanze krank wird. Entweder flammt man das Messer oder Skalpell mit einem Alkoholbrenner ab oder man nimmt Isopropanol und wischt die Klinge ordentlich sauber.
Nun suchen wir uns ein passendes Teilstück des Blattes aus. Ich habe ein ca. 10cm großes Stück ausgesucht,was mehrere Blattsegmente hat.
Jetzt schneidet man mit dem scharfen Messer oder Skallpell das vorher ausgesuchte Stück ab und stellt es sofort in das bereit gestellte Wasserglas.

Das Wasser verhindert,dass das Blattstück luft zieht und somit das Blattsück abstirbt. Bei Menschen ist es auch gefährlich,wenn Luftblasen in den Adern sind.

Scharfe Schneidwerkzeuge sind das A und O, denn wenn man es mit einer Schere oder einem stumpfen Messer schneiden, quetscht man die Schnittstelle zusammen und die Pflanze könnnte kein Wasser mehr aufnehmen.



Jetzt, wo das Blattstück im Wasser steht, kann man es erst einmal zur Seite stellen und sich um das Perlit kümmern.

Jetzt habe ich einen Wurzelstimulator nach Anleitung mit Wasser gemischt und damit das Perlit gewässert.



Da habe ich mich aus einer anderen Pflanzenszene bedient :D Der Stimulator besteht im wesentlichen aus Vitaminen und Aminosäuren, die das Wurzelwachstum anregen. Diesen kann man im Übrigen auch auf das Blatt sprühen,welches es dann ebenfalls aufnimmt.

Durchführung :

Nun habe ich das feuchte Perlit in den Topf gefüllt und mir meinen Arbeitsplatz vorbereitet :


Das Schneidebrett und das Skallpell habe ich mit Isopropanol abgewischt um es zu desinfizieren. Nun nimmt man den Steckling aus dem Wasser und taucht es ein wenig in das Bewurzelungspulver. Wichtig ist, die Reste des Pulvers abzuklopfen. Es reicht nur eine dünne Schicht des Pulvers zu, um die Pflanze zum wurzeln anzuregen.



Da wir den Steckling in das Pulver gesteckt haben, ist die Schnittstelle wieder verstopft. Deswegen schneiden wir unten in einem 45° Winkel ein kleines Stück ab und dann stecken wir ihn sofort in das Perlit.

Jetzt kommt der Steckling in das Gewächshaus und wird an einen hellen Ort gestellt. Man sollte immer mal kontrollieren,wie hoch die Luftfeuchte im Gewächshaus ist und wie warm es ist. Man kann ab und zu die Stecklinge mit dem Wurzelstimulator besprühen,damit die Pflanze ihn über das Blatt aufnehmen kann.

Sollte das Perlit trocknen, kann man es ebenfalls mit dem Wurzelstimulator befeuchten.


Aufgrund des Wurzelhormons wir der Steckling im Bereich des Pulvers zum Wurzeln angeregt.

Jetzt heisst es abwarten und Tee trinken.

Wenn das Experiment nach meinen Vorstellungen verlaufen ist, werde ich so in Zukunft seltene Arten,die keine Brutknollen bilden, (A.titanum, A.gigas, A.decus-silvae,....) vermehren :)

MfG
Stephan


... to be continued

2

Samstag, 20. August 2011, 14:42

Hi Stephan,

da bin ich ja mal gespannt, wie es mit deiner Versuchsreihe weiter geht. Kann mir durchaus vorstellen, dass der Bewurzelungsversuch mit solch gesunden Blattstecklingen gelingen wird. Die Hauptsache ist ersteinmal, dass ein Kallusgewebe ensteht, dann sollten die Chancen schon gleich viel besser stehen.
Wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Ich werde es auch aus Interesse verfolgen, wie sich die Pflanzen so machen.
Mit grünen Grüßen

Niels :D

3

Samstag, 20. August 2011, 14:52

Hy Niels,

also es haben auch schon andere hier im Forum erfolgreich getestet :

Meristemkultur - 'Recycling' A. scaber

4

Samstag, 20. August 2011, 15:17

Hi Stephan,

genau diesen Thread, habe ich mir zu jener Zeit auch durchgelesen. Waren schon tolle und nützliche Erkenntnisse. Jedoch denke ich auch, dass der Erfolg, ob die Bewurzelung klappt oder nicht, auch durch die verwendete Art beeinflusst wird. Manche sind da wahrscheinlich leichter zu bewurzeln als andere.
Wenn ich in ein paar Jahren ebenfalls ausreichend große Mutterpflanzen besitze, werde ich wahrscheinlich auch mal einen Bewurzelungstest starten.
Mit grünen Grüßen

Niels :D

5

Samstag, 20. August 2011, 18:42

Welches Bewurzelungspulver?

Hallo Stephan,
welches Bewurzelungspulver hast Du genommen? (Inhaltsstoff und Konzentration?)
Happy rooting, Bernhard.

6

Samstag, 20. August 2011, 19:59

Hallo,

antwort hast du per PN erhalten.

MfG
Stephan

7

Montag, 22. August 2011, 19:17

Blattstecklinge titanum

Hallo Shreck,
kennst Du den Artikel aus der AROIDEANA Vol.31 (2008) S.144 von Chris Cotterell mit dem Titel: Propagation of Amorphophallus titanum by leaf petiole cuttings? Er hat in seiner Versuchsreihe verschiedene Substarte ausprobiert und dann die Resultate niedergeschrieben, sehr interessanter Artikel, nicht lang, aber informativ.
VG
happyvireya

8

Montag, 22. August 2011, 20:14

Hallo,

nein gelesen habe ich den Artikel leider nicht.

In der Ausgabe 30/2007 soll dazu auch ein Beitrag sein.

Da soll der Besitzer von Plants Delights Nursery (Toni Avent) eine Versuchsreihe gemacht haben.

Wenn man aber hört,dass er da auch Experimente zu den Substraten gemacht hat, wäre das bestimmt mal gut,ihn zu lesen.
Leider wird es den wohl nicht in elektronischer Form geben :icon_sad:

MfG
Stephan

9

Dienstag, 23. August 2011, 13:16

I have also propagated some species by leaf cutting. I have tried maxwellii, yuloensis, gigas, titanum and glossophyllus. Only with titnum I could not get it to work, all the others went fine, but not 100% of the cutting would root. As a substrate i used 75% compost + 25% perlite, and I did not use any root powder. I take the cuttings and then place them in a small propagator to keep the humidity high, and keep them out of direct sunlight in a bright place.

I think the succes depends not only on the species, but probably other factors are important (used substrate/moisture content of the substrate/maybe even clonal difference in the same species), because in Tony Avent's paper they report very low succes rates for maxwelli, while I have had no problem with this species at all.

Sorry for posting in english, but my german is very poor!

Maarten

10

Dienstag, 23. August 2011, 13:59

titanum Blattstecklinggroesse

Hallo Maarten,

die Blattsteckkingsmethode scheint bei titanum nur mit sehr grossen Stecklingen zu funktionieren.
Wenn ich das richtig von den mir bekannten erfolgreichen Versuchen in Erinnerung habe, waren die Stecklinge/Blattstuecke 20 - 30 cm lang; kleinere Blattstuecke sollen nicht funktionieren und sterben ab.

Wie gross die Mutterpflanzen dafür sein muessen, kannst Du in post #30 hier sehen:
Meristemkultur - 'Recycling' A. scaber

Wie groß waren Deine titanum-Stecklinge?

Happy propagating, Bernhard.

P.S.: @all: Diesen Hinweis bitte nicht als Aufforderung zum Stecklingsklau in Botanischen Gärten auffassen :icon_winkgrin:

11

Mittwoch, 24. August 2011, 08:21

I indeed used very small cuttings, my titanums are not so big so a big cutting is impossible. I think you are right, in the 2008 paper in aroideana they use rather big cuttings. This could be why I was unsuccesfull.



Maarten

12

Dienstag, 30. August 2011, 23:12

Hallo,

hier mal ein kleines Update. Die Stecklinge sind beide noch immer schön dunkelgrün. Die mit Hormonen behandelten Stellen der Stiele haben angefangen, Kallusgewebe zu produzieren.
Diese Stellen sind an beiden Stecklingen schon schön verdickt. Ich denke mal ,dass diese Stelle ca. 1/3 mal dicker ist,als vorher.

Das lässt also hoffen :)

MfG
Stephan

13

Dienstag, 6. September 2011, 15:41

Hallo Stinker Fans,

mit Freude teile ich euch mit,dass das Experiment erfolgreich abgeschlossen werden konnte. :icon_shocked: :D :icon_respekt: :icon_thumbs1:

Beide Stecklinge haben Kallusgewebe gebildet und sind bewurzelt. Ich konnte heute beide eintopfen.

Erfolgsquote : 100 %

Dabei kann ich jetzt selber beurteilen, dass weder der Zeitpunkt des schneidens der Stecklinge, noch die Größe der geschnittenen Stecklinge eine Rolle gespielt haben. Ich hatte sowohl bei einem großen Blattsteckling,als auch bei einem winzig kleinen (den ich eigendlich als Abfall ansah) Steckling Erfolg. Beide haben wunderbar gewurzelt .

Hier mal Bilder :



Und hier eine kleine Zusammenfassung meines Versuches :

Mutterpflanze : Amorphophallus maxwellii
Dauer vom schneiden der Stecklinge bis zur Bewurzelung : vom 19.8.2011 - 06.09.2011
Klimadaten : Temperatur : 25-29 °C Luftfeuchte : 90-95 % rel. Luftfeuchte
Bewurzelungssubstrat : reines Perlite
Bewurzelungshilfe : Hormone und Wurzelbooster


Jetzt werden die frisch gewurzelten Stecklinge noch 1-2 Wochen mit einem Wurzelbooster (aus der Cannbis Szene) gegossen und danach kommt ganz normales Wasser und Nährlösung zum Einsatz.

Ich hoffe,dass das Experiment ein wenig Licht ins Dunkel gebracht hat. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Infos gebracht und in ca. 1 Jahr versuche ich es an meinen titanums :D

MfG
Stephan

14

Dienstag, 6. September 2011, 20:45

Glückwunsch !

Hallo Stephan,

das sieht ja richtig gut aus und die Sstecklinge werden sich wohl, wie in den Versuchen von Martina und Rene, gut weiterentwickeln.
Wie lange hat es von Schneiden bis zur Bewurzelung denn nun genau gedauert? Den thread hattest Du ja vor ziemlich genau drei Wochen begonnen.....

Happy (further) growing,
Bernhard.

15

Dienstag, 6. September 2011, 21:05

Hallo Bernhard,
das hatte ich ja bereits in meinem Beitrag genannt :icon_lol:

Zitat

Dauer vom schneiden der Stecklinge bis zur Bewurzelung : vom 19.8.2011 - 06.09.2011


Also 18 Tage vom Scheiden bis zum einpflanzen :icon_respekt:

Ich hoffe es doch sehr,dass sie sich gut entwickeln. Ich liebe diese maxwelliis einfach wegen der supertollen Stamm Maserung.

MfG
Stephan

16

Dienstag, 6. September 2011, 22:03

Glückwunsch zum Bewurzelungserfolg!
Als ich deine Antwort gelesen habe, bin ich raus in den Garten und habe ein Blattsegment eines konjacs abgetrennt, in Perlite gesteckt und zum Bewurzeln in ein Minigewächshaus... :icon_winkgrin: Rein interessehalber natürlich, nicht wegen der absichtlichen Vermehrung, versteht sich! ;)
Kann mir auch jetzt noch nicht vorstellen, wie aus einem Blattsegmentstiel ein richtiger Blattstiel mit Knolle unten dran werden kann. Ich hoffe, du berichtest weiter :)

17

Dienstag, 6. September 2011, 22:09

Danke für die Glückwünsche

Das kann ich dir jetzt schon sagen. Die Blattstecklinge verändern sich oberdisch nicht mehr. Nur unter der Erde verändert sich etwas. Es werden am Kallusgewebe immer mehr Wurzeln gebildet und aus dem Kallusgewebe entwickelt sich eine kleine Knolle, die ganz normal größer wird.

Entweder bildet die Knolle in der selben Saison noch einen richtigen Trieb oder nach der ersten Ruheperiode. Muss ich mal schauen. Ich berichte natürlich weiter.

Aber gerade bei den konjaks soll es problematisch sein, diese über Blattstecklinge zu vermehren.
Da kannst du ja auch mal berichten :D

18

Dienstag, 6. September 2011, 22:18

Danke für die Information,
Ich werde berichten :icon_wink2:

19

Donnerstag, 22. September 2011, 18:16

Also der Steckling ist tatsächlich gelb geworden und dann abgestorben.... werde es nächstes Jahr unter verschiedenen Bedingungen noch einmal testen ;)

20

Donnerstag, 22. September 2011, 19:35

Zum Glück war es "nur" ein konjak Steckling. Da ist der Verlust ja nicht tragisch.

Viel Glück fürs nächste mal

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