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1

Freitag, 26. Oktober 2018, 13:08

Genetische Alterung bei der Kultur von Brutknollen?

Hallo miteinander,

mal eine theoretische Frage: kann man von Amorphophallus unbegrenzt Tochterknollen in Folge ziehen? Ich meine ist es möglich immer wieder die nächste Generation von Brutknollen weiter zu kultivieren, oder gibt es so was wie ein "genetisches Altern" welches an die Brutknollen weiter gegeben wird, und dann irgendwann mal Schluss ist, weil die Brutknollen in der X-ten Generation irgendwann schwächlich und anfälliger für Krankheiten werden.

Und wie sieht das bei anderen Gattungen aus? Bei Typhonium habe ich nämlich den Verdacht dass die Brutknollen nach einigen Generationen immer mehr schwächeln, und nicht mehr die Größe und das Gewicht der vorherigen Generationen erreichen. Habt ihr da ähnliche Beobachtungen gemacht?

Grüße
Alex

2

Freitag, 26. Oktober 2018, 15:36

Hallo,

Interessante Frage. Antwort darauf habe ich leider keine, nur kam mir jetzt der genetische Flaschenhals aus dem Tierreich in den Sinn, wo die Nachfolgegenerationen aus der reinen Inzucht immer weniger vital werden, bis sie eben durch den "Flaschenhals gegangen" sind, nachdem sie wieder vitaler werden.

Würde sich zumindest mit deinen Beobachtungen decken...

Viele Grüße Ralf

3

Freitag, 26. Oktober 2018, 17:04

Hallo Ralf,

bei Tieren liegt der Fall insofern anders, als dass es dabei ja um generative Vermehrung geht und die Vielfalt/Variation einzelner Gene dadurch immer geringer wird und dadurch eine Inzuchtdepression nach einigen Generationen entsteht (oder entstehen kann).

Alex,
so eine Inzuchtdeperssion tritt bei vegetaiver Vermehrung nicht auf, die Population ist ja ein Klon und die Gene werden nicht wie bei der generativen Vermehrung neu kombiniert, sondern bleiben identisch erhalten.
So können vegetativ vermehrte Pflanzen wie Kartoffel- oder Apfelsorten (theoretisch) zeitlich unbegrenzt erhalten werden.

Praktisch kann es aber zu Mutationen in Meristemen (Sproßspitzen) kommen, so dass auch in vegetativ vermehrten Pflanzen Sprosse / Ableger / Brutknolle etc entstehen, die von der Mutterpflanze abweichen. Ein Beispiel wäre die Apfelsorte Roter Gravensteiner, die durch zufällige Mutation aus dem (grünen) Gravensteiner entstanden ist.

Eine weitere Ursache für Abweichungen kann die Mutation von einzelnen Zellen, Sektoren oder Schichten in einer Sproßspitze sein, die dann zu Chimären führt; Beispiel wäre konjac 'Shattered Glass', die aus einer reingrünen konjac entstanden sein sollte.

Was Du beschreibst, könnte eher auf die Anhäufung von Krankheiten zurückzuführen sein, so dass die Folgepopulation immer weniger wüchsig sind.
Das ist z B bei Kartoffelsorten ein Problem, die ja auch Klone sind; da sind es vor allem Virosen, die dann in Laufe der Zeit zu Wachstumsdepressionen führen.
Die Sorte 'Hansa' konnte zB nur erhalten werden, indem durch Sproßspiztenkultur in Kombination mit Wärmetherapie wieder virusfreie Sproßspitzen erzeugt wurden, mit denen dann wieder virusfreie "Saatknollen' produziert wurden, die dann wieder die ursprüngliche Wüchsigkeit und den entsprechenden Ertrag haben.

Hope this helps,
Bernhard.

4

Freitag, 26. Oktober 2018, 17:12

... nur kam mir jetzt der genetische Flaschenhals aus dem Tierreich in den Sinn, wo die Nachfolgegenerationen aus der reinen Inzucht immer weniger vital werden, bis sie eben durch den "Flaschenhals gegangen" sind, nachdem sie wieder vitaler werden.


Hallo Ralf,

wobei es sich bei Brutknollen ja um Klone - also genetisch gesehen um die "selbe" Pflanze - handelt. Im Tierreich gibt es ja was ähnliches, und zwar nicht nur bei Einzellern oder anderen "niedrigen" Tieren. Manche Skorpione zum Beispiel pflanzen sich (auch) durch Partheogenese fort. Die Weibchen entwickeln ohne Befruchtung Jungtiere die sie dann gebären. Wahrscheinlich gibt es hierzu Studien über die Vitalität der folgenden Generationen. Zu Pflanzen habe ich bisher noch nichts gefunden.

Grüße
Alex

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Alex H.« (26. Oktober 2018, 17:24)


5

Freitag, 26. Oktober 2018, 17:25

Hallo Bernhard,

unsere Postings haben sich zeitlich überschnitten. Danke für deine interessante Ausführung!

Grüße
Alex

6

Samstag, 27. Oktober 2018, 18:01

Hallo ihr Beiden,

Vielen Dank für eure Ausführungen...da habe ich doch einiges verwechselt bzw gar nicht verstanden. Ist eben doch schon eine Zeit lang her, als ich mich noch damit beschäftigt habe.

Viele Grüße Ralf

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