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1

Dienstag, 18. März 2008, 22:19

Eintopfen oder nicht?

Hallo,

hier bin ich wieder mit einem neuen Problemkind :ops:

Ende Februar habe ich aus Afrika eine recht große Knolle mit einem Durchmesser von ca. 16 cm bekommen, die leider ziemlich angeschlagen war. Nach dem Säubern blieb nur noch die halbe Knolle übrig, das Wachstumszentrum ist aber noch ganz vorhanden. Der Mitteltrieb ist vertrocknet, aber seitlich zeigt sich jetzt ganz klein ein Nebentrieb. Auch die Wurzelansätze sind schon als kleine grüne Pünktchen erkennbar. An der Schnittfläche trocknet die Knolle jedoch zusehens aus und beginnt bereits aufzuspringen.

Bisher wurde die Knolle trocken und warm gelagert. Soll ich jetzt lieber eintopfen, um das weitere Austrocknen zu verhindern, oder noch abwarten? Glaubt ihr, dass man mit dem Eintopfen das Wachstum beschleunigen könnte?

Danke wiedermal für eure Hilfe.

LG,
Martina

2

Donnerstag, 20. März 2008, 22:35

Hallo Martina,

wenn die Schnittfläche richtig trocken ist und keine matschigen, sprich faulenden Stellen hat, wäre es evtl. möglich die große trockene Fläche mit Baumwachs oder flüssigem Kerzenwachs zu verschließen und so das weitere Austrocknen der Knolle zu verhindern.

Wenn ich mich recht entsinne hat jemand in diesem oder im anderen Forum darüber schon einmal berichtet und gute Erfahrungen damit gemacht.

Ich glaube aber, daß das nur geht, wenn die Schnittfläche wirklich trocken ist und so unter dem Wachs keine neuen Fälnisherde entstehen (können).

Viel Glück! Ich drücke die Daumen...

LG,
Bernhard.

schimanski

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3

Freitag, 21. März 2008, 09:34

Ich sehe das Problem eher im Aufreißen der Knolle. Sowas hatte ich auch mal und da hilft auch keine Versiegelung, weil die dann mit aufreißt.
Meine Empfehlung wäre eher eine Behandlung mit einem Samenbeizmittel. Das sind Breitbandfungizide, die auch sterilisierend wirken. Ich habe gute Erfahrungen mit Baden in einer aufgeschüttelten Emulsion von Aatiram gemacht.
Nachdem man die Knolle dann aus der Emulsion holt hat sie einen ganz leichten Hauch von diesem Mittel (rosa).
Ich hab so bei angeschimmelten Knollen aus Thailand ein Weitergammeln (nach vorherigem Abbürsten) verhindern können.
Gruß rooman

4

Mittwoch, 26. März 2008, 01:20

Hallo,

sorry für die späte Antwort und danke für eure Tipps.

Mit Wachs hab' ich keine so guten Erfahrungen gemacht und das hätte man glaube ich machen müssen, bevor sich Risse bildeten. Jetzt kann man das kaum mehr richtig versiegeln.

Wirkt das Beizmittel denn auch gegen Austrocknen, oder nur gegen Pilze, Bakterien...? Mit Fäulnis hat die Knolle jetzt eigentlich kein Problem mehr. Was sich natürlich in der Erde schnell wieder ändern könnte. Mit ein bisserl googeln konnte ich einiges über Aatiram finden. Die Anwendung in der Wohnung ist mir aber doch zu heftig - abgesehen davon, dass es anscheinend seit 2005 nicht mehr zugelassen ist. Trotzdem danke für den Tipp - wieder was dazu gelernt ;).

LG,
Martina

schimanski

Anfänger

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5

Mittwoch, 26. März 2008, 05:45

Hallo Martina,

also versiegeln tut das Mittel nicht. Es ist ein pulveriges Breitbandfungizid und eigentlich zur Samenbeize (Verhinderung von Vermehrungspilzen) gedacht.
Ich dachte mir nur, dass das bei dir auch ganz gut sein könnte, weil es auch in die Risse geht. Gerdae bei denen hätte ich Bedenken, dass sich dort wieder Fäulnis bildet. Die Knolle "arbeitet" ja im Substrat. Ich denke da werden sich die Risse auch vergrößern/verkleinern. Jedes Versiegelnde Mittel halte ich deswegen für nicht sehr geeignet, weil die versiegelnde Schicht meist starr ist und eben nicht mit "arbeiten" kann. Dann sammelt sich unter der Schicht Wasser und es kommt zu Fäulnis...
Gruß rooman

6

Mittwoch, 26. März 2008, 08:45

Hallo Schimanski,

klingt prinzipiell wirklich gut und wäre einen Versuch wert - wenn es nicht so "giftig" wäre :/

Mit Wachs habe ich genau diese Erfahrung gemacht, dass es unter der Wachsschicht weiter fault. Vielleicht wäre da Baumwachs besser geeignet.

Werde also vorerst weiter abwarten. Grundsätzlich gebe ich der Knolle wenig Chancen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

LG,
Martina

7

Mittwoch, 16. April 2008, 11:01

Hallo,

die Knolle schrumpelt munter vor sich hin und wird immer leichter... Hier mal ein Foto vom Problemkind (das rotbraune Zeugs ist Zimt):

[img]http://i205.photobucket.com/albums/bb188/Amani2001/th_IMG_0016_small.jpg[/img]

Soll ich nicht vielleicht doch schon in leicht feuchte Erde eintopfen? Oder besser warten bis der Haupttrieb rausguckt? :???:

LG,
Martina

-----------

Nein, ich bin gar nicht ungeduldig... =)

8

Mittwoch, 16. April 2008, 12:34

Hallo Martina,

wie sieht denn die Schnittfläche aus?

Eigentlich sieht die Knolle mit den grünen, treibenden Knospen doch gar nicht soooo schlecht aus.
Ich würde evtl noch warten, bis sich Wurzelspitzen zeigen; zumindest solange die Knolle nicht völlig verschrumpelt bzw. vertrocknet ausieht.

Aber vielleicht hat jemand anderes besseren Rat...

LG,
Bernhard.

9

Samstag, 19. April 2008, 16:19

Hallo Bernhard,

die Schnittfläche sieht so aus:

[img]http://i205.photobucket.com/albums/bb188/Amani2001/th_IMG_0072_Amhi_bearb.jpg[/img]

... mit der Zimtschicht schimmelt jetzt nichts mehr. Austrocknen verhindert sie aber sichtlich nicht.

Wurzelspitzen sind schon erkennbar, aber noch ganz winzig. Hier mal vergrößert:
[img]http://i205.photobucket.com/albums/bb188/Amani2001/th_IMG_0075_Amhi_crop.jpg[/img].

Vielleicht würden die Wurzeln mit mehr Feuchtigkeit schneller wachsen?

LG,
Martina

10

Sonntag, 20. April 2008, 22:21

Also ich würde sie jetzt umgehend eintopfen.Wartest du noch länger wird da bald gar nix mehr treiben. :???:
MfG Volker

11

Montag, 21. April 2008, 10:04

Hm, ähnlich wie bei den bewurzelten Blattspitzen würde ich Wärme,Luft und wenig Feuchtugkeit in einem beheizten Zimmergeächshaus nehmen, anstatt Erde würde ich Spaghnum oder Perlite nehmen. dann kann der Trieb/wurzeln oben austreiben bevor der Rest verrottet.
Gruß Thorsten

12

Montag, 21. April 2008, 15:56

Hallo Martina,

die Trockenrisse sind ja wirklich sehr groß.

Mir kam gerade der Gedanke, ob man die Knolle nicht seitlich eintopfen könnte, so daß die große Schnittfläche gar nicht unter die Erde kommt. Das Blatt wird sich bein Austrieb vermutlich entgegen der Schwerkraft orientieren und nach oben wachsen.

Ich würde, wie rooman schreibt, auch ein Fungizid einsetzen. Es muß ja nicht unbedingt Aatiram sein, wenn Dir das zu giftig erscheint. Wenn der Wirkstoff jedoch einen sehr geringen Dampfdruck hat, würde ich es jdoch einsetzen - da müßte man versuchen ein Sicherheitsdatenblatt o.Ä. zu bekommen...
Um den Dampfdruck einzuschätzen, kannst Du mit dem von mir so geschätzten Imidcloprid vergleichen; das hat einen so geringen Dampfdruck, daß Du es im Zimmer einsetzen kannst.
Oder Du schaust Dich nach anderen Mitteln gegen Auflaufkrankheiten um; zB mit dem Wirkstoff Azoxystrobin oder Metalaxyl-M.

Im Gegensatz zu Thorsten würde ich kein Zimmergewächshaus nehmen; bei der hohen relativen Luftfeuchte, wäre mir der fäulnisfördernde Effekt zu riskant.

Tja, nun mußt Du entscheiden, wie es weitergeht. Oder es kommt noch ein besserer Tip....

MfG,
Bernhard.

13

Montag, 21. April 2008, 21:57

Hallo,

vielen Dank euch allen für die guten Ratschläge. Scheint so, als ob wir uns zumindest einig wären, dass die Knolle jetzt Feuchtigkeit braucht.

In leicht feuchtem Spaghnum hatte ich sie schon für ein paar Tage, aber da begann der fast weiße Neutrieb zu faulen und an verschiedenen Stellen (hauptsächlich am großen Riss oben und rund um den Neutrieb) bildete sich Schimmel. Behandelt hab' ich sie bisher öfters mit Chinosol. Das soll aber bei manchen anderen Pflanzen das Wachstum hemmen, stand mal irgendwo (glaube es waren Orchideen?).

Vielleicht am besten in leicht feuchte Erde und nur noch hoffen und gar nicht mehr nachschauen, was sich darunter tut?

Werde über alle Ratschläge nachdenken und einen nach dem anderen ausprobieren... :D. Auf jeden Fall berichte ich weiter - egal wie es mit der Knolle ausgeht.

LG,
Martina

Weitere Tipps sind natürlich immer willkommen =)

14

Sonntag, 14. September 2008, 12:07

Re: Eintopfen oder nicht?

Hallo,

diesmal eine gute Nachricht: das Sorgenkind entwickelt sich besser als erwartet. Der Trieb guckt zwar noch nicht aus der Erde (normalerweise, wenn da nicht jemand gebuddelt hätte) aber es sind schon einige Wurzeln vorhanden. Geht zwar alles recht langsam, ist aber voll in der Zeit. In Afrika beginnt die Regenzeit ja erst. Jetzt kommt sie noch in einen größeren Topf und dann darf sie ungestört wachsen.

LG,
Martina

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