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Dienstag, 23. Februar 2016, 08:59

Dracontium gigas - Behandlung?

Hallo alle zusammen,

ich bin glücklicher Besitzer von 2 schönen Dracontium gigas - Knollen. Nachdem beide Pflanzen Ihre Blätter vor einigen Tagen abgeworfen haben, konnte ich zum ersten Mal einen Blick auf die Knollen werfen. Sie hatten den 15 cm-Tontopf vollständig ausgefüllt und die größere der beiden hatte sich wohl am Rand etwas aufgerieben und eine Fäulnisstelle an der Längsseite bekommen, unter der das Gewebe jedoch intakt scheint. An einer Stelle dringt das 'matschige' Gewebe jedoch relativ weit bis ans Zentrum der Knolle vor. Wie soll ich jetzt vorgehen? Die Stellen so gut es geht ausschneiden, mit Aktivkohlepulver behandlen und wieder eintopfen? Ich habe Angst, bei den tollen Pflanzen etwas falsch zu machen und möchte mich deshalb erst einmal hier erkundigen.

Danke im Voraus und viele Grüße,
aristoflora
»aristoflora« hat folgende Bilder angehängt:
  • Dracontium gigas 1.jpg
  • Dracontium gigas 2.jpg
Viele Grüße aus Göppingen,
Dominik
www.tropical-oddities.de

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Dienstag, 23. Februar 2016, 21:17

Hallo aristoflora,

das ist schade und auch immer etwas schwierig zu beantworten, zumal ich mir nicht sicher bin, ob man D. gigas trocken lagern kann.
Das wäre nach Entfernung des matschigen Gewebes und Einstäuben mit Aktivkohle dann sicher die beste Wahl.
Aber ich glaube, das D. gigas immer feucht durchkultiviert werden sollte; so mache ich das zumindest mit meiner Pflanze seit Jahren. Aber vielleicht weiss jemand mehr, was die Behandlung nach dem Einziehen des Blattes angeht.

So schlimm sieht die Knolle eigentlich nicht aus.
Ich würde die matschigen Gewebeteile vermutlich entfernen und die Knolle dann mit Aktivkohle einstäuben und dann ein paar Tage (bis 1 - 2 Wochen) trocken liegen lassen und sie dann in klammes Sphagnum legen; kann aber sein, dass sie dann wegen der hohen Luftfeuchte wieder zu faulen anfängt....

Sorry, dass ich dir keinen besseren Rat geben kann.
Vielleicht hat jemand anderes noch einen besseren....

Viel Glück, Bernhard.

3

Dienstag, 23. Februar 2016, 21:45

Hallo Bernhard,

erstmal herzlichen Dank für Deine Antwort! :icon_gott:
Dann schneide ich die Stellen morgen grob aus, stäube sie mit Aktivkohle ein und topfe sie dann.. habe die Erfahrung gemacht dass man fleischige Schnittwunden mit Aktivkohle nicht lang an der Luft lässt weils sonst schnell schimmelt ... unter der Erde ist die Kallusbildung meiner Erfahrung (Z.B. mit A. yuloensis Bulbillen) besser als an Luft.

Die Knollen habe ich eigentlich auch nur zwecks Untersuchung aus der Erde genommen, weil der Topf ja so klein geworden ist. Wie gesagt, es schient ja als sei die Knolle unter dem Matschgewebe intakt :D mal sehen wie sie sich weiter entwickelt....

Dankeschön und viele Grüße,
aristoflora
Viele Grüße aus Göppingen,
Dominik
www.tropical-oddities.de

4

Mittwoch, 24. Februar 2016, 09:36

Hallo,
Ich verfahre bei so einem Malheur wie folgt:
1. Messer oder Skalpell mittels Feuerzeug sterilisieren. ( Wer sich einen scharfen Löffel besorgen kann ist arbeitstechnisch im klaren Vorteil !)
2. Schadstelle großzügig ausschneiden ohne Schnittgrate oder Einschnitte zu hinterlassen
3. Gesamte Schnittfläche der Knolle kurz mit einem Feuerzeug ( Am besten eines das wie ein kleiner Bunsenbrenner funktioniert( Weber Grillfeuerzeug zum Bsp.) abflammen. Wirklich nur sehr kurz! geht auch nur ab einer gewissen Knollengrosse.
4. Schnittstelle mit einem flüssigen Fungizid ( Aliette aufgelöst z.B.) benetzen.
5. Nach etwa einer halben Stunde die Stelle mit Holzkohlepulver bestäuben .
Dann mehrere Tage abtrocknen lassen und dann nach Pflanzbedürfnissen weiterkutivieren.
Bei feucht zu haltenden Knollen nehme ich bis zum Wachstum reines Vermiculite zur Aufbewahrung.
So hab ich 95% meiner beschädigten Knollen, retten können.
Beste Grüße Matthias

5

Mittwoch, 24. Februar 2016, 10:47

Hallo Matthias,

danke für Deinen Erfahrungsbericht.

Zu welchem Zweck das Abflammen der Schnittfläche?

Curious, Bernhard.

6

Mittwoch, 24. Februar 2016, 11:03

Hallo Bernhard,
Abflammen nochmals zur Desinfektion - sicher ist sicher
Außerdem Bildern Stoffe im abgeflammten Pflanzensaft eine kurzzeitig pilzfeindliche Schicht, so würde ich das jetzt mal nicht ganz professionell beschreiben.
Läuft unter doppelt gemoppelt wahrscheinlich!
Aber bei mir funktioniert das bei Knollen und auch bei Caudexgewächsen wenn diese zum Beispiel durch Mäuse ( nachts im Freien) oder durch Katzenkrallen ( das übelste bei Caudexgewächsen!) beschädigt werden.
Bei Importen ist die Gefahr durch trop. schadpilze gegeben gegen nicht unbedingt immer ein Hausfrauenfungizid( Gartencenter) hilft.
Beste Grüße Matthias

7

Dienstag, 6. Dezember 2016, 09:42

Hallo Robert,

wie ist es mit der verletzten Knolle ausgegangen?

Happy..... ?????

Bernhard.

P.S.: Noch eine Frage zu den Brutknöllchen, die Du anbietest - findest Du die im Substrat, nachdem sie sich verselbständigt haben oder trennst Du die, dann zwangläufig mit Bruchstelle, ab?

8

Dienstag, 6. Dezember 2016, 16:10

Hallo Bernhard,

Die verletzte Knolle war nicht von mir.

Die Tochter/Brutknollen haben sich bereits abgekapselt und sind ohne Bruchstelle.

Noch verbundene Knollen belasse ich an der Mutterknolle.

LG, Robert

9

Dienstag, 6. Dezember 2016, 16:44

Hallo Robert,

oooops, sorry, da habe ich auf die Schnelle den ascleps mit dem/der aristoflora verwechselt.... :icon_blushnew:

Danke für die Klarstellung zu den Brutknöllchen!

Happy growing, Bernhard.

10

Sonntag, 18. Dezember 2016, 23:14

Hallo,

hier bin ich - die verletzte Knolle hat das Ganze nicht überlebt, war ja aber auch nur eine. Die Mutterknolle ist ja mehr als 20 cm im Durchmesser und produziert am laufenden Band Knollen, die sich nahe des 'Hauptstamms' befinden und Rosetten kleinerer Blätter treiben.

VG
Dominik
Viele Grüße aus Göppingen,
Dominik
www.tropical-oddities.de

11

Donnerstag, 22. Dezember 2016, 18:31

Hallo Dominik,

schade um die Knolle......

Wie alt ist denn die 20-cm-Knolle?
Ist die kontinuierlich dicker geworden oder scheint sich so was wie eine Endgröße abzuzeichnen?

Wie sieht es mit der Wachstumsrhytmik aus?
Gibt es ausgeprägte Ruhephasen?

Wenn ich das bei mir so richtig in Erinnerung habe, wächst D. gigas mehr oder weniger durch.

Happy growing, Bernhard.

12

Montag, 26. Dezember 2016, 00:35

Hallo Bernhard,

also in Sachen Endgröße kann ich nicht viel nützliches beitragen, habe die Pflanze im Oktober zwecks Teilung ein einziges Mal aus der Erde genommen und das unterirdische Monstrum entdeckt ... schnell wieder in frisches Substrat getopft und bloß nicht die wenigen Wurzeln beschädigen. Das war mehr eine Zufallsaktion, die Dracontium sind ja so schwer über den Winter zu bringen, und meine ganz große ist inzwischen mit 2,20 oder mehr auch zu groß fürs GWH. Das nächste Jahr wird interessant, ich frage mich wie ich das Ding nächste Saison draußen halten soll, geblüht hat der trotz der Größe auch noch nicht ...
Ausgeprägte Ruhephasen macht der Dracontium auch nicht, man muss nur ziemlich gut aufpassen, dass er sich keine Schädlinge einfängt, sonst ist der ganze Austrieb umsonst und die Knolle enorm geschwächt. Dann kann auch mal das Wachstum ins Stocken kommen und wie man an der angegriffenen Knolle gesehen hat, sind sie dann nur sehr schwer zu retten, die Knolle baut nur langsam auf, aber sehr schnell ab. Warme Füße bzw. Heizmatte sind meiner Ansicht nach ein Muss, aber wie setzt man das um ohne GWH ...

VG
Dominik
Viele Grüße aus Göppingen,
Dominik
www.tropical-oddities.de

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